Historische Züge - Tradition auf Schienen

Seit Mitte der 20er Jahre kamen zehn Baureihen bei der Berliner S-Bahn zum Einsatz.

Seit dem Bestehen der 750 V-Gleichstrom-S-Bahn in Berlin, also seit 1924, wurden zunächst Versuchsfahrzeuge entwickelt, bevor dann bis heute zehn Baureihen zum Einsatz kamen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sechs Baureihen in Betrieb genommen: Elektrotriebzug ET 125 (ab 1933), ET 165 (ab 1927), ET 166 (ab 1936), ET 167 (ab 1938), ET 168 (ab 1925) und ET 169 (ab 1924). Die erste Baureihe der Nachkriegszeit war der ET 170, der 1959 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

In der Triebwagenhalle Erkner haben die historischen Züge der S-Bahn Berlin GmbH und des Vereins Historische S-Bahn e.V., Berlin ihre Heimat gefunden. Der Verein ist als Partner der S-Bahn Berlin damit beschäftigt, historische Fahrzeuge aufzuarbeiten, instand zu halten und für Sonderfahrten einzusetzen – vor allem mittels ehrenamtlicher Arbeit seiner Mitglieder. Künftig sollen bei besonderen Anlässen, beispielweise bei Jubiläen, bei der Neueröffnung von S-Bahn-Strecken oder auch als Weihnachts-, Silvester- oder Osterzug historische Fahrzeuge durch die Hauptstadt fahren und Fahrgäste begeistern. Derzeit können die Züge aus technischen Gründen leider noch nicht eingesetzt werden.

Der elegante Stadtbahn-Museumszug der Baureihe 165
Ein Klassiker: der Stadtbahn-Museumzug

Einer der Publikumslieblinge ist der elegante Stadtbahn-Museumszug der Baureihe 165. Zur 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987 wurde er mit viel Liebe zum Detail mit Holzbänken und Plüschpolstern in den eleganten Originalzustand der 20er Jahre versetzt.

Die beliebten Holzbänke im Design der 90er Jahre
Die beliebten Holzbänke im Design der 90er Jahre

Der Traditionszug ist im Design der 50er und 60er Jahre mit holzgetäfelten Wänden und Kunstlederbänken ausgestattet.

In den 90er Jahren wurde der Traditionszug um einen „Wannseebahner“ im Design der 80er und einen Stadtbahner mit den beliebten Holzbänken im Design der 90er Jahre erweitert.

Zweite Klasse Nichtraucher-Abteil der Baureihe 167
Die Baureihe 167 präsentierte sich luxuriös.

Das dritte Highlight der historischen Züge ist ein Viertelzug der Baureihe 167 im luxuriösen Zustand der 30er Jahre mit Holzbänken, edlen Plüschpolstern und mahagonigetäfelten Wänden und ein weiterer Viertelzug im Zustand von 1964.
 

Diese Fahrzeuge wurden zwischen 1937 und 1943 gebaut.

Die Panorama-Bahn fällt durch ihre Fenster ins Auge
Ein besonderes Erlebnis: der Rundum-Blick auf Berlin in der gläsernen Panorama-S-Bahn

Durch den Umbau von Wagen der Baureihe ET 167 entstand dieses Berliner-S-Bahn-Unikat. Die Panorama-Bahn fällt durch ihre Fenster ins Auge, die bis in das Dach hineingezogen sind und dadurch einen großartigen Ausblick zulassen.

Die Innenausstattung wurde modern gestaltet und durch eine Multi-Mediaanlage ergänzt, so dass eine Fahrt mit höchstem Komfort genossen werden konnte.

Die britische Königin fuhr während ihres Staatsbesuches mit der Panorama-Bahn
Ihre Königliche Hoheit Elisabeth II und Prinz Philipp fahren mit der Panorama-S-Bahn.

Am 3. November 2004 fuhren die englische Königin Elisabeth II und ihr Ehemann seine königliche Hoheit Prinz Philipp, Herzog von Edinburgh, mit dem gläsernen Zug und erlebten Berlins einzigartiges Panorama.

Im Oktober 2008 konnte der 150.000 Fahrgast des Zuges begrüßt werden. Derzeit kann das Fahrzeug aus technischen Gründen leider nicht eingesetzt werden.


Die S-Bahn Berlin verfügt über einen großen Bestand historischer Fahrzeuge. Der Verein Historische S-Bahn e.V., Berlin engagiert sich ehrenamtlich für den Erhalt und Einsatz der Berliner Publikumslieblinge. Ein Besuch auf der Internetseite oder vor Ort bei regelmäßigen Veranstaltungen in der Triebwagenhalle Erkner, wo zahlreiche historische Züge zu bewundern sind, lohnt nicht nur für S-Bahn-Fans. Übrigens: der Verein Historische S-Bahn e.V. sucht noch Mitstreiter:

Historische S-Bahn e.V.